Als die Freimaurerei im Jahre 1737 nach Deutschland kam, bestand dieses aus zahlreichen Einzelstaaten. Dementsprechend entwickelten sich die freimaurerischen Organisationen unterschiedlich. In dem größten deutschen Teilstaat, Preußen, entstanden drei Großlogen, die später die altpreußischen Großlogen genannt wurden: Die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und die Große Loge Royal York zur Freundschaft. Nach 1893 gründeten auch andere deutsche Großlogen eigene Logen in Preußen, so etwa die Große Loge von Hamburg. In Sachsen entstand die Große Landesloge von Sachsen. Die bayerische Großloge war die Großloge „Zur Sonne“ in Bayreuth.
Schon um 1800 trat die Idee eines Zusammenschlusses aller deutschen Großlogen auf. Im Jahre 1877 tauchte der Begriff „Vereinigte Großloge von Deutschland“ auf. Doch alle Einigungsbemühungen des 19. Jahrhunderts scheiterten am traditionellen Partikularismus. Nach 1933 wurde die in zehn unabhängige Großlogen zersplitterte deutsche Freimaurerei zerschlagen.
Nach dem Untergang des Deutschen Reiches im Jahre 1945 konnten zunächst in den Westzonen und in Berlin nur einzelne Logen wiedererstehen. In der sowjetischen Besatzungszone ebenso wie in der späteren DDR war ein Wiederaufleben der Freimaurerei unmöglich.
In Westdeutschland wurde aus 174 Logen aller früheren deutschen Großlogen am 19.6.49 die „Vereinigte Großloge der Freimaurer von Deutschland“ gegründet (dies ist die heutige Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland). Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", setzten ihre frühere Tradition fort.
Nach jahrelangen vergeblichen Versuchen und mit Hilfe u.a. der Vereinigten Großloge von England gelang schließlich mit Gründung der VGLvD am 27.4.1958 die Bildung einer in der Geschichte der Freimaurerei einzigartigen Konstruktion insofern, als die fünf vertragschließenden Großlogen nur auf zwei ihrer Souveränitätsrechte verzichtet haben, nämlich die Vertretung aller deutschen Freimaurer gegenüber den ausländischen freimaurerischen Organisationen und gegenüber der profanen Welt. Dieser Ordnung traten im Jahre 1970 die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" und die Provinzialgroßlogen der britischen und der amerikanisch-kanadischen Freimaurer als eigene Großlogen bei.
Die neue nationale Ordnung der Freimaurer in Deutschland erhielt bald die Anerkennung der meisten ausländischen Großlogen. Heute steht sie in einem wechselseitigem Anerkennungsverhältnis mit etwa 170 regulären Großlogen in aller Welt.
(Quelle: VGLvD)